Das Goldene Zeitalter der Gasförderung? Der Ressourcenfluch und die Folgen in Papua- Neuguinea
Hintergrundpapier von Dr. Roland Seib
47 Jahre industrieller Bergbau haben in PNG für zehntausende Anwohner zum Verlust der Existenzgrundlage geführt, ohne zu dem erhofften Anstieg der Lebensqualität der Bürger beizutragen. Mehr noch ist der Zusammenhang von Ressourcenextraktion und dadurch geschaffener sozialer Desintegration, moderner Armut, Gewaltzunahme und dem Verlust der Rechtsstaatlichkeit allgegenwärtig. Ungeachtet der hohen Abhängigkeit vom Rohstoffsektor setzt die Regierung weiterhin auf den Ausbau des kapitalintensiven Bergbaus.
Der öffentliche Rahmen war gut gewählt: Auf dem APEC-Gipfeltreffen im November 2018 in Port Moresby unterzeichneten der Premierminister von Papua-Neuguinea (PNG), Peter O´Neill, und der Vorstandsvorsitzende des französischen Energiegiganten Total, Patrick Pouyanne, ein Memorandum, das den Start des zweiten großen Flüssiggasprojekts (LNG, Liquefied Natural Gas) des südpazifischen Entwicklungslandes markiert. Mit der erwarteten Verdopplung der Gasexporte soll die Geschichte des „Goldenen Gaszeitalters“ für PNG fortgeschrieben werden, in dem Millionen von Menschen „die Armut gegen Wohlstand eintauschen“
Der Start immer neuer und größerer Projekte wird die Verteilungskonflikte, die Korruption, die Kriminalität und die Zerstörung der Natur nur befördern. Die gesellschaftlichen Widersprüche und Konflikte des bisher kaum monetarisierten und entwickelten Landes nehmen unübersehbar zu.
Das Goldene Zeitalter der Gasförderung? Der Ressourcenfluch und die Folgen in Papua-Neuguinea
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