Ozeanien ist das globale Versuchsfeld für den Run auf die Schätze der Tiefsee.
Tiefseebergbau gewinnt weltweit, aber insbesondere im Pazifik, rasch an Bedeutung. Der steigende Ressourcenbedarf und die Verknappung von Rohstoffen führen dazu, dass mehr und mehr Staaten und Unternehmen danach streben, auch schwer zugängliche Bodenschätze zu bergen. Trotz der massiven Bedenken von Wissenschaft und Nichtregierungsorganisationen, die durch den Tiefseebergbau einen gewaltigen Eingriff in die Ökosysteme der Meere und Küstengebiete befürchten, werden die Planungen und Erkundungen vehement vorangetrieben. In den Pazifischen Inselstaaten formiert sich eine Front von Fischern, Küstengemeinden, NROs und Kirchen, die Tiefseebergbau ablehnen, und die durch friedliche Proteste, Unterschriftensammlungen und Kampagnen versuchen die experimentellen Großprojekte zu verhindern.
Wir unterstützen die Forderung pazifischer Nichtregierungsorganisationen und Kirchen nach einem Verbot von Tiefseebergbau im Pazifik. Um das gefährdete Ökosystem Ozean, die Menschen im Südpazifik und deren natürliche Lebensgrundlagen zu schützen, ist es höchste Zeit, die Tiefsee zu verteidigen und dieses bislang kaum erschlossene Gebiet gegen eine zerstörerische Industrie abzusperren.
Bevölkerungen der pazifischen Inselstaaten müssen an Entscheidungen über die Nutzung ihrer Ressourcen angemessen beteiligt werden und das Recht haben Nein! zu sagen. Gleiches gilt für Indigene, deren Land- und Nutzungsrechte respektiert sowie deren freie, vorherige und informierte Zustimmung (free, prior and informed consent, FPIC) eingeholt werden muss.
Region: Melanesien Fläche: 462.840 km² Lokale Bezeichnung: Papua New Guinea/Papua Niugini Einwohner: ca. 8.085.000 Hauptstadt: Port Moresby Gesetzgebung TSB: ja
Mit mehr als 600 Inseln und einer Bevölkerung von ca. 8 Millionen Menschen ist Papua-Neuguinea (PNG) der größte Inselstaat in der Region mit 600 unterschiedlichen Stämmen und 800 gesprochenen Sprachen.
PNG hat Erfahrung in Abbau und deren Industrie - auch mit zivilrechtlichen Maßnahmen. Die Firma Nautilus, seit 1997 mit Untersuchungen des Wassers und seit 2006 mit Erkundungsbohrungen in der Bismarcksee in Aktion, stieß und stößt immer mehr auf Widerstand bei der Einrichtung der Metallsulfid- Lagerstätte Solwara 1 und Planung ihrer weiteren Aktivitäten.
Bis heute gibt es keine offiziell verabschiedete rechtliche Regelung zum TSB. Die Erkundungen begannen ohne Beratung/Zustimmung der Bevölkerung (FPIC).
Neben dem 1991 PNG Mining Act gibt es nur einige Regularien, die von verschiedenen Behörden Anwendung fanden- daraus entstanden erste Entwürfe. Änderungen der diesbezüglichen Bestimmungen sind durch Korruption oft wirkungslos. Seit 2013 gibt es Beratungen zu einer einheitlich rechtlichen Bestimmung zur TSB-Regelung.
Region: Melanesien Fläche: 18.270 km² Lokale Bezeichnung: Fiji Islands Einwohner: 898.760 Hauptstadt: Suva Gesetzgebung TSB: ja
Die Fidschis, ein melanesischer Inselstaat mit 330 Inseln – davon 100 unbewohnte sowie, 500 kleine Inseln.
Die Fidschis gehören zu den Staaten in der Pazifik-Region, die wirtschaftlich am höchsten entwickelt sind. Tourismus und Fischfang sind hier die größten Wirtschaftszweige. Zusammen mit Papua-Neuguinea, Tonga und den Salomoninseln war Fidschi eines der ersten Staaten, die Explorationslizenzen ausgestellt haben und daran ihre Wirtschaftlichkeit messen lassen wollte.
Mit ihrem Vorkommen an Kobaltkrusten und Massivsulfiden sind sie interessant für die TSB-Industrie. Die Explorationen haben wie in Tonga und Papua Neuguinea die Entwicklung einer aktuellen TSB-Gesetzgebung vorangetrieben. Seit 2006 gibt es einen Gesetzentwurf, der noch in Beratung ist. Die Regierung hat die Bevölkerung und betroffenen Gemeinden/Gebiete nicht in ihre Beratungen eingeschlossen (FPIC).
Region: Polynesien Fläche: 2.840 km² Lokale Bezeichnung: Samoa Einwohner: ca. 195.125 Hauptstadt: Apia Gesetzgebung TSB: nein
Samoa ist eine parlamentarische Republik – umgeben von Tokelau, American Samoa, Tonga, Wallis und Futuna im Südpazifik gelegen.
Hier gibt es ein Vorkommen von Kobaltkrusten, jedoch in eher geringerem Maße. Es gibt keine aktuelle Gesetzgebung für TSB. Eine aus den 1990er Jahren bestehende Gesetzgebung umfasst verschiedene Aspekte eines generellen Ressource Management. Samoa scheint eine eher abwartende Haltung zur Einführung einer TSB Gesetzgebung einzunehmen.
Region: Mikronesien Fläche: 20 km² Lokale Bezeichnung: Naoro, Nauru Einwohner: ca. 9.500 Hauptstadt: Yaren Gesetzgebung Tiefseebergbau: ja
Die parlamentarische Republik Nauru im südlichen Pazifik hat eine lange Vergangenheit im Landbergbau. Zu Beginn der 1960er Jahre wurde im großen Maße Phosphatabbau betrieben und die Inselumwelt wurde stark beschädigt. 80% der Landfläche Naurus wurde verunreinigt, 40% des Seelebens vernichtet. Über nur begrenzte Rohstoffe in seinen Gewässern verfügend, hat Nauru eine seit 2015 in Kraft getretene Gesetzgebung zu Tiefseebergbau. Diese regelt Tiefseebergbauaktivitäten über die Nauru Seabed Minerals Authority und die Finanzen über einen Seabed Minerals Fund.
Zudem findet die Frage der Vorsorgemaßnahmen für Umwelt und Entschädigung Erwähnung – allerdings bei genauer Betrachtung ein Versuch, Nauru für eventuelle Entschädigungen bei aufkommenden Schadensfällen zu schützen. Menschenrechtlichte Aspekte, Zustimmung und Information der Bevölkerung (FPIC) werden hier außer Acht gelassen.
Region: Polynesien Fläche: 750 km² Lokale Bezeichnung: Tonga Einwohner: ca. 106.000 Hauptstadt: Nuku`alofa Gesetzgebung TSB: ja
Tonga, die letzte polynesische Monarchie, besteht aus vier Inselgruppen von 176 einzelnen Inseln - von denen 40 bewohnt sind. Die tongaischen Gewässer enthalten massive Sulfide am Meeresboden, die Tonga an die Spitze des TSB führen - hinter Papua-Neuguinea.
TSB-Explorationslizenzen wurden von Tongas früherer Regierung ohne jegliche Konsultation mit Küstengemeinden oder der Öffentlichkeit genehmigt. Große Teile der Bevölkerung Tongas sind sich des TSB nicht bewusst. Die derzeitige Verwaltung hat größere Anstrengungen unternommen, um der Öffentlichkeit relevante Informationen zur Verfügung zu stellen. (FPIC, kurz gefasst). Regierungsministerien scheinen großes Interesse für Ressourcen zu pflegen, während das Monitoring der TSB-Aktivitäten, z. B. Verbreitung von Informationen, Gebührenerhebung, Überprüfung der EIAs (Environmental Impact Assessments) und nicht zuletzt Vermeidung von Korruption für wichtig erachtet werden. Im Jahr 2014 hat Tonga eine TSB-Gesetzgebung in Kraft gesetzt, die derzeit noch gilt.
Region: Mikronesien Fläche: 460 km² Lokale Bezeichnung: Belau /Palau Einwohner: ca. 21.503 Gesetzgebung TSB: nein
Die präsidiale Republik Palau, im nördlichen Pazifik gelegen, hat Vorkommen an Kobaltkrusten und Massivsulfide zu verzeichnen, die bisher nicht umfassend erkundet wurden. Eine konkrete Gesetzgebung zu TSB existiert nicht – theoretisch gesehen kann der Palau National Marine Sanctuary Act von 2015 für TSB Anwendung finden – er sieht den Schutz von 80% der ausschließlichen Wirtschaftszone (EEZ) von Palau vor Abbau vor. Dennoch ist die nur unklare Formulierung keine ausreichende Regelung für TSB.
Region: Polynesien Fläche: 30 km² Lokale Bezeichnung: Tuvalu Einwohner: ca. 10.000 Hauptstadt: Funafuti Gesetzgebung TSB: ja
Die Parlamentarische Demokratie (unter konstitutioneller Monarchie) zwischen Hawaii und Australien gelegen, umfasst drei Riff-Inseln und sechs Atolle. Manganknollen und Kobaltkrusten kommen hier vor.
Tuvalu hat als viertes Land der Pazifischen Inselregion nach den Cookinseln, Fidschi und Tonga eine Gesetzgebung zu TSB im Jahr 2014 beschlossen. Angelehnt an übliche Formulierungen der Vorsorgemaßnahmen und grenzüberschreitenden Schäden, spielt die indigene Bevölkerung (FPIC) nicht wirklich eine Rolle. Durch die Einrichtung eines Advisory Council werden jedoch einige der Küstengemeinden repräsentiert.
Region: Polynesien Fläche: 240 km² Lokale Bezeichnung: Cook Islands Einwohner: ca. 13.000 Hauptstadt: Avarua Gesetzgebung Tiefseebergbau: ja
Die Cookinseln, ein Archipel aus 15 kleinen Inseln, gelegen zwischen Hawaii und Neuseeland, ist ein selbstverwaltetes Territorium in freier Assoziierung mit Neuseeland. Der größte Wirtschaftszweig ist Tourismus, gefolgt von Fischfang, Offshore Banking, Perlenzucht und Exporte im Bereich Landwirtschaft und Schifffahrt. Mit 10 Milliarden Tonnen für polymetallische Manganknollen in 3.000 – 6.000 Metern Tiefe sind die Cookinseln interessant für die TSB-Industrie.
Seit 2009 haben die Cookinseln als erste Nation weltweit eine entsprechende Gesetzgebung für den Tiefseebergbau, die 2013 in Kraft trat. Wenngleich diese oft als Modell für andere Inselnationen herangezogen wird, hat sie einen eher administrativen Charakter, Umweltschutz- und Menschenrechtsfragen (FPIC) werden außer Acht gelassen.
Region: Melanesien Fläche: 12.190 km² Lokale Bezeichnung: Vanuatu Einwohner: ca. 270.000 Hauptstadt: Port-Vila Gesetzgebung TSB: ja
Vanuatu, parlamentarische Republik und unabhängige Inselnation im Südpazifik umfasst etwa 82 Inseln und hat Vorkommen an Massivsulfiden. Es wurden schon Lizenzen für Erkundungen vergeben. Seit 2014 gibt es einen Entwurf zur TSB- Gesetzgebung, die derzeit noch in Beratung ist. In dieser wird die Bedeutung der Beratung, Information und Anerkennung der Rechte der indigenen Bewohner (FPIC) unterstrichen und ein Schema für Umweltschutz und sozialverantwortliches Management hervorgehoben. An anderer Stelle werden die Risiken des TSB bagatellisiert und es wird nicht klar, ob die Bevölkerung in diesem Prozess nicht doch außen vor gelassen wird.
Region: Mikronesien Fläche: 800 km² Lokale Bezeichnung: Kiribati Einwohner: ca. 114.395 Hauptstadt: Tarawa Gesetzgebung Tiefseebergbau: ja
Die präsidiale Republik Kiribati umfasst 33 Atolle und Inseln sowie eine Koralleninsel. Kobaltkrusten und Manganknollen sind hier zu finden. Es wurden Erkundungslizenzen für die CCFZ (Clarion Clifferton Fraction Zone) unterzeichnet. Kiribati hat angeblich eine Tiefseebergbau-Gesetzgebung konzipiert, welche jedoch nicht öffentlich zu erhalten/ zugänglich ist. Im April 2016 wurde eine Erklärung von Präsident Taneti Maamau an das Parlament gegeben, in dem Kiribati die Teilnahme an Untersuchungen für den Tiefseebergbau als Maßnahme zur Steigerung des Einkommens für Kiribati und um dem Druck der Überfischung durch den Fischfang entgegenzuwirken, angibt.
Die Entscheidung in Papua-Neuguinea, einem aus ökologischer und sozialer Perspektive völlig ungeeignetem Ort, das weltweit erste kommerzielle Tiefseebergbau – Vorhaben durchzuführen, sorgt seit Jahren für massiven Protest. Nun steht diese erste kommerzielle Mine am Meeresboden – genannt Solwara 1 – vor dem Aus. Der Widerstand in Ozeanien gegen die experimentellen Großprojekte aber lebt und braucht weiterhin internationale Unterstützung.
In Papua-Neuguinea steht das weltweit erste kommerzielle Projekt im Tiefseebergbau kurz vor dem Start. Das kanadische Unternehmen Nautilus Minerals will in 1.600 m Meerestiefe Gold und Kupfer abbauen. Die Unterwassermine liegt nur 30 km vor der Küste, in der Bismarcksee, einer der artenreichsten und ökologisch bedeutsamsten Meeresregionen der Welt, die überdies eng mit der Region des Korallendreiecks und seinen Riff- und Mangrovenlandschaften verbunden ist.
Die überwiegend indigenen Gemeinschaften, die in der Bismarcksee fischen und auf vielfältigste Weise ökonomisch und kulturell mit dem Meer verbunden sind, laufen Sturm gegen das Projekt. Die Grundlagen ihrer Lebensweise und ihrer Ernährungssicherheit sind unmittelbar bedroht. Unterstützt von Kirchengemeinden, Frauenorganisationen, pazifischen NGOs und Solidaritätspartnern in aller Welt wehren sie sich dagegen, zum Testfeld für eine neue, ökologisch brisante Großtechnologie gemacht zu werden.
Der Klimaschutz darf nicht als Argument für den Tiefseebergbau und die Zerstörung der Ozeane missbraucht werden. Wir fordern stattdessen einen Stopp des Tiefseebergbaus sowie eine konsequente Berücksichtigung der im Sonderbericht des Weltklimarats aufgezeigten Auswirkungen des Klimawandels auf die Ozeane.
Um die voraussichtlichen ökologischen und sozialen Folgen des Abbaus von polymetallischen Knollen im Pazifischen Ozean herauszuarbeiten, haben wir mehr als 250 wissenschaftliche Artikel und Studien untersucht.
Dieses Hintergrundpapier ist die Zusammenfassung des umfangreichen Berichts „Predicting the impacts of mining deep sea polymetallic nodules in the Pacific Ocean. A Review of Scientific Literature (2020)“, den der Ozeanien-Dialog gemeinsam mit der Deep Sea Mining Campaign (DSMC) und Mining Watch Canada im Mai 2020 herausgegeben hat.
Die Krisen im Bereich Umwelt, Menschenrechte und Klima verschärfen sich und Deutschland verbraucht im globalen Maßstab weiterhin enorme Mengen an metallischen Rohstoffen. Gleichzeitig werden die Kosten für die durch den Abbau entstehenden sozialen und ökologischen Schäden in die Abbauländer externalisiert.
Ein Weiter-So der deutschen Rohstoffpolitik ist keine Option!
Was wir brauchen ist eine politische Wende in unserem Umgang mit Rohstoffen: Eine Rohstoffwende!
Sie muss die absolute Reduktion nicht nur unseres fossilen, sondern auch unseres metallisch-mineralischen Rohstoffverbrauchs auf ein umwelt- und klimaverträgliches Maß beinhalten. Außerdem ist die konsequente und verbindliche Umsetzung höchster menschenrechtlicher und umweltbezogener Sorgfaltspflichten durch Unternehmen entlang ihrer Wertschöpfungskette ein Muss.
40 im AK Rohstoffe zusammengeschlossene Menschenrechts-, Umwelt- und Entwicklungsorganisationen fordern in einem neuen Positionspapier „Krisenverschärfendes Handeln stoppen – Rohstoffwende umsetzen“.
Die konkreten Kernelemente im Sinne einer konsequenten Rohstoffwende innerhalb der deutschen Rohstoffpolitik müssen sein:
Senkung des absoluten Rohstoffverbrauchs auf ein nachhaltiges und global gerechtes Niveau
Kreislaufwirtschaft umsetzen: Stoffkreisläufe schließen und Rohstoffe einsparen
Verzicht auf Tiefseebergbau und andere Risikotechnologien
Ein gesetzlicher Rahmen zu unternehmerischen Sorgfaltspflichten
Ausweitung der EU-Konfliktmineralien-Verordnung
Global gerechte Handelspolitik
Schutz und Stärkung der Rechte Betroffener und speziell indigener Völker
Deep sea mining for rare metals is the new industrial frontier and will have devastating implications for the marine environment.
Proposed mining would threaten not only crucial ecosystems but the global fight against climate breakdown.
The Blue Planet Society is calling on the International Seabed Authority to stop all plans for deep sea mining and prioritise the health of our communities and recognise values beyond economic gain.
The ocean’s health is increasingly under threat as a result of human exploitation of its resources, destruction of biodiversity, and pollution from land-based sources, while the situation of climate
change has further exacerbated efforts to protect the ocean. Once considered out of reach economically and technologically, new developments and advancements in technology are making it more
feasible to exploit deep-sea resources, with global powers and Pacific Island governments rushing to carve up the ocean. In 2012, at the United Nations Conference on Sustainable Development in Rio, and in the wake of the green economy discourse, oceans became a global priority for the Alliance of Small Island Developing States (AOSIS), which includes the Pacific Small
Island Developing States (PSIDS). AOSIS and PSIDS launched the Blue Economy concept that made oceans central to their discussions on sustainable development. Although, AOSIS and PSIDS may have initially spearheaded the concept and notion of the Blue Economy, the spirit and hopes underpinning it are already obscured by the industrial ambitions of the region’s colonial powers, as well as new powers who are competing to carve up the Pacific.
Deep sea mining (DSM) in the Pacific is of growing interest to frontier investors, mining companies and some island economies. To date, no commercial operations have been established, but much seabed mineral exploration is occurring. The focus is on polymetallic nodules in the Clarion Clipperton Zone (CCZ) in the north-eastern equatorial Pacific, and in the exclusive economic zones (EEZs) of several nations.
In seiner neuen Veröffentlichung 12 Argumente für eine Rohstoffwende zeigt der AK Rohstoffe die vielfältigen Menschenrechts-, Umwelt- und Entwicklungsprobleme, die mit dem Abbau, der Weiterverarbeitung, dem Verbrauch und der Nutzung von Rohstoffen einhergehen.
Denn allein mit mehr Effizienz, besseren Recycling-Systemen, neuen Technologien und guter Regierungsführung sind diese Probleme nicht in den Griff zu bekommen. Bisher tauchen in den notwendigen Debatten um Energiewende, Verkehrswende, Agrarwende oder Digitalisierung die Fragen der Verfügbarkeit, Endlichkeit und nachhaltigen Nutzung von Metallen nur am Rande auf.
Zudem erleben wir derzeit eine Zuspitzung der ökologischen und sozialen Krise enormen Ausmaßes mit verschiedenen Facetten. Ihre Bekämpfung macht ein systemisches umdenken und einen Paradigmenwechsel im Umgang mit den natürlichen Ressourcen des Planeten erforderlich. Einmal mehr zeigen die aktuellen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, dass die verschiedenen Krisen – Klima-, Biodiversitäts- und Rohstoffkrise – zusammen angegangen werden müssen.
Herausgeber*in: Arbeitskreis Rohstoffe mit Christliche Initiative Romero, PowerShift e.V., Forum Umwelt & Entwicklung, INKOTA netzwerk, Germanwatch, MISEREOR, Heinricht-Böll-Stiftung, NABU.
The New Zealand Court of Appeal confirmed that the proposed seabed mining operation, that would dredge a 66 square kilometre section of the seabed off the coast of Patea for ironsands, does not meet numerous environmental and Treaty of Waitangi principles and therefore could not go ahead.
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Deb Ngarewa-Packer, Kaiarataki at Te Runanga o Ngati Ruanui from Aotearoa (New Zealand) shares this emotional video message to let everyone know that they have won the case against seabed mining in their waters in Aotearoa.
2020 ist ein wichtiges Jahr für die Meere. In zahlreichen internationalen, europäischen und nationalen Prozessen stehen in diesem Jahr Entscheidungen und Weichenstellungen an. Diese Anlässe sind Chancen für die Bundesregierung, sich progressiver für eine effektive Meerespolitik einzusetzen und bereits beschlossene Ziele umzusetzen.
Ozeanien-Dialog, BUND, DEEPWAVE, DUH, fair oceans, Forum Umwelt und Entwicklung, NABU, Slow Food, WDC, WWF, Brot für die Welt, fair fish, Reef Check, urgewald, der Schutzstation Wattenmeer und Waterkant haben mit Blick auf diese wichtigen Entscheidungen Kernforderungen für eine Meeresoffensive 2020 erarbeitet.
Melanesian Indigenous Land Defence Alliance (MILDA) is an alliance of groups and individuals with a shared vision and commitment to working together, who are united by a common cause to protect our indigenous land, which extends from the surface of the ground to the centre of the earth and underneath the ocean, and includes our air and sky, the waters of our rivers and streams, and our ecosystems, biodiversity, and intangible cultural heritage.
Deep sea mining proponents such as the International Seabed Authority (ISA) claim that economic prosperity can only be secured if the global supply of metals doubles by the middle of this century. Yet UNEP’s International Resource Panel (IRP) brings a different perspective on the future needs for metals and calls for a new global governance mechanism to oversee the sustainable use and supply of mineral resources. Seas At Risk calls on ISA member countries to rethink their support for deep sea mining in light of the UNEP-IRP’s findings and recommendations.
WHY THE RUSH FOR SEABED MINING?
INTRIGUE, COLLUSION AND INTERESTING BEDFELLOWS
A hard hitting report released today by the Deep Sea Mining Campaign exposes blatant corporate capture of the ISA and the manipulation of Pacific regional decision-making processes by deep sea mining companies and their backers. It calls for a moratorium on the development of deep sea mining (DSM) regulations and the issuing of exploration and exploitation licences in international and national waters.
Die derzeitigen Produktions- und Konsummuster sind weder ökologisch noch sozial nachhaltig. Eine konsistente und zukunftsfähige Rohstoffpolitik muss den Herausforderungen unserer Zeit – wie Klimawandel, Übernutzung der Ressourcen, Zerstörung der Artenvielfalt und Ausbeutung der Meere sowie sozialen Konflikten und zunehmenden Menschenrechtsverletzungen im Zuge wirtschaftlicher Aktivitäten – gerecht werden.
47 Jahre industrieller Bergbau haben in PNG für zehntausende Anwohner zum Verlust der Existenzgrundlage geführt, ohne zu dem erhofften Anstieg der Lebensqualität der Bürger beizutragen. Mehr noch ist der Zusammenhang von Ressourcenextraktion und dadurch geschaffener sozialer Desintegration, moderner Armut, Gewaltzunahme und dem Verlust der Rechtsstaatlichkeit allgegenwärtig. Ungeachtet der hohen Abhängigkeit vom Rohstoffsektor setzt die Regierung weiterhin auf den Ausbau des kapitalintensiven Bergbaus.
When they start mining the seabed, they’ll start mining part of me.
These are the words of a clan chief of the Duke of York Islands – a small archipelago in the Bismarck Sea of Papua New Guinea which lies 30km from the world’s first commercial deep sea mine site, known as “Solwara 1”. The project, which has been delayed due to funding difficulties, is operated by Canadian company Nautilus Minerals and is poised to extract copper from the seabed, 1600m below the surface.
In Papua-Neuguinea steht das weltweit erste kommerzielle Projekt im Tiefseebergbau – „Solwara 1“ – kurz vor dem Start: ein Einstiegsprojekt und Türöffner für den globalen Raubbau an der Tiefsee. Zugleich ist die geplante Mine vor der Küste Neuirlands ein Symbol für die imperiale, zerstörerische und ungerechte Wirtschaftsweise der Industrieländer. Zwei Akteure der vielfältigen Proteste in Papua-Neuguinea waren im Herbst auf Rundreise in Europa.
Auf der Suche nach wertvollen Rohstoffen für Digitalisierung und E-Mobilität soll ein erstes Bergbauprojekt in der Tiefsee vor Papua-Neuguinea den Meeresboden umpflügen – Solwara I.
30 Kilometer vor der Küste fürchtet die lokale Bevölkerung die Zerstörung von Umwelt und lebenswichtiger Fischgründe. Brot für die Welt und Fair Oceans zeigen in einer Studie diese Gefahren auf, lassen dabei Betroffene, Wissenschaft und internationale Zivilgesellschaft zu Wort kommen und warnen vor den Folgen.
Hier kann die Studie im Shop von Brot für die Welt bestellt werden :
THE PNG Council of Churches has called for a total ban on seabed mining in the country. The Council of Churches representatives from the United, Anglican, Catholic, Lutheran, Salvation Army, Seventh Day Adventist, Evangelical Alliance Church of Manus, Baptist and Body of Christ made their stance known after considering the seriousness of the activity on the seabed.
In den Ozeanen lagern am Meeresgrund große Mengen wertvoller Rohstoffe. Industrie und Politik versprechen sich davon, den zukünftigen Rohstoffbedarf für neue und alte Technologien preisgünstig zu decken. Statt auf Recycling, Suffizienz und Nachhaltigkeit zu setzen, wird in Kauf genommen, die wenig erforschte und einzigartige Tiefseeökologie langfristig zu schädigen. Auch wenn international derzeit ein Regelwerk zum Abbau der Tiefseemineralien verhandelt wird, gibt es weltweit enorme Bedenken, das Risiko überhaupt einzugehen.
As African, Caribbean and Pacific (ACP) Countries prepare to re-negotiate their relationship with the European Union (EU), we civil society organisations and people from the Pacific are calling for any future relationship to support our nations to determine and define our own development.
Die Weltnaturschutzunion IUCN warnt in ihrem gerade veröffentlichten Bericht „Deep seabed mining: a rising environmental challenge“ vor Tiefseebergbau. Aufgrund nicht ausreichender Kenntnisse könne keine gründliche Bewertung der Umweltauswirkungen des Bergbaus in der Tiefsee getroffen werden. Das zu geringe Wissen um diesen Lebensraum birge unkalkulierbare Umweltrisiken.
Umwelt-, Entwicklungs- und Menschenrechtsorganisationen fordern: Der absolute Rohstoffverbrauch muss massiv reduziert und die Tiefsee als gemeinsames Erbe der Menschheit geschützt werden.
Harvard Environmental Law Review details deep sea mining’s threats to climate, biodiversity, and indigenous peoples; calls for precautionary new legal standards
The Last Frontier, a documentary series focusing on experimental seabed mining, an imminent venture in the Pacific.
This documentary presents the situation in Papua New Guinea (PNG).
Despite the experimental nature and a dearth of knowledge about hydrothermal vents and deep sea ecosystems, Nautilus Minerals Inc. is already prospecting PNG’s Bismarck Sea with an aim to begin mining as early as 2019.
This film highlights a general failure by authorities to incorporate sufficient environmental protections, as well as the norm of free, prior, and informed consent (FPIC) for indigenous peoples of the Bismarck Sea.
These are the voices of the guardians protecting the Last Frontier.
Die Pläne für die weltweit erste kommerzielle Mine in der Tiefsee nehmen in den Gewässern vor Papua-Neuguinea Gestalt an. Der Meeresboden ist hier reich an Gold, Kupfer und anderen Mineralien. Viele Wissenschaftler*innen warnen allerdings, dass dies gravierende, irreparable Schäden der einzigartigen Habitate und fragilen Ökosysteme der Tiefsee mit sich bringen wird.
Zu diesen Kritikern gehört der berühmte britische Tierfilmer und Naturforscher Sir David Attenborough.
“That is where life began, and that we should be destroying these things [hydrothermal vents] is so deeply tragic” Sir David Attenborough
Es berichtet BBC News Science Editor David Shukman.
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Die Tiefsee enthält Schätze, nach denen bald alle Welt graben könnte: Gesteinsbrocken am Meeresboden mit wertvollen Edelmetallen. Auch Deutschland hat sich ein Abbaugebiet im Pazifik reserviert. Wie gefährlich ist der Tiefseebergbau für die Umwelt?
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